Die Kirche zu Brünlos stellt insofern einen Sonderfall dar, als sie über viele Jahrhunderte an die Mutterkirche Stollberg angeschlossen war. Ein vorreformatorisches Kirchgebäude, dessen Ursprung zeitlich nicht genau bestimmt werden kann, erfuhr um 1660 eine grundlegende Erneuerung, gleiches geschah nochmals im Jahre 1833.

"Sachsens Kirchengalerie" (1841) bemerkt über die Kirche zu Brünlos lediglich das Tochterverhältnis zu Stollberg sowie als besondere Ausstattung einen steinernen Altar und zwei zinnerne Leuchter. Nach zähem Ringen erhielt Brünlos zu Anfang des Jahres 1893 den Status einer eigenen Pfarrei. Als Tochterkirche war Brünlos bisher ohne eigene Pfarrstelle gewesen, das Predigtamt war vom Stollberger Diakon wahrgenommen worden.

 

Um dessen Fortkommen zu sichern, bestand seitens der Gemeinde die Auflage, dem Prediger jedes mal ein Reitpferd zu schicken. Als nunmehrige Pfarrkirche war dieser Dienst überflüssig geworden. 1893 erhielt der bisherige Vikar von Stollberg/Brünlos, Paul Friedrich Emil Keil, das Pastorat in Brünlos. Demzufolge machte sich der Bau einer Pfarre erforderlich. Dies wurde in den Jahren 1896/97 realisiert.

 

Die äußere Gestalt der Brünloser Kirche repräsentiert die typische erzgebirgische Dorfkirche mit massivem Turm in Form eines Dachreiters. Eine Generalüberholung erfuhr der Kirchturm 1995. Zeitgleich wurde das alte Stahlgeläut von 1921 durch ein kleineres und leichteres Bronzegeläut ersetzt. Die Stahlglocken gingen an verschiedene litauische Kirchgemeinden, wo sie noch heute läuten.

 

Die wohl wertvollsten Stücke der Innenausstattung stellen zwei Altarfiguren aus der Zeit um 1400 dar. Nach weit verbreiteter Meinung verkörpern sie Maria und Joseph. Die Josephfigur erinnert in ihrem Aussehen jedoch stark an einen Mönch, was eine Verbindung zum Kloster Grünhain vermuten lässt. Außerdem ist ein bisher nicht genau zu datierender Taufstein zu nennen (um 1600 ?). Eine Eigenart der Brünloser Kirche ist, dass sich der Friedhof nicht in unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet.

Quelle: www.zwoenitz.de M.Wetzel

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