Im Heiligen Wald in Brünlos, nahe der Kreuzung Brünloser Hauptstraße / Zwönitzer Straße (S258), wurde am 22.4.1945 die Hauswirtschafterin Gerta Uhlig aus Stollberg durch Wehrmachtsangehörige der 404. Infanteriedivision des Heeres erschossen und im Waldboden verscharrt. Die Leiche wurde am 9.5.1945 aufgefunden und später in Stollberg beigesetzt.

Gerta Uhlig hatte die Aussichtslosigkeit des Krieges erkannt. Gegenüber Insassen des Hilfslazarettes im elterlichen Gasthof „Goldener Adler in Stollberg vertrat sie mutig ihre ablehnende Haltung und war nicht bereit, die aus den Fenstern herausgehängten weißen Fahnen zu entfernen. Aus tiefem Durchhalte-Fanatismus hatten die Täter in den letzten Kriegstagen in Konradsdorf bei Freiberg, Stollberg, Neuoelsnitz Bürger ermordet, die den sinnlosen Krieg beenden wollten. Zu weiteren geplanten Verbrechen kam es nicht mehr, da der Kompaniechef Schwalbe aus den eigenen Reihen erschossen wurde.

Gegen Tatbeteiligte der Mordtaten fanden 1948 in Oelsnitz im Erzgebirge bzw. 1952 und 1954 in Wuppertal sowie 1953 vor dem BGH der BRD Gerichtsprozesse statt.

Anfangs markierten nur eine kleine Senke im Waldboden und ein vom Waldhüter Ernst Goltzsche in einen Baumstamm geritztes Kreuz den Tatort. Später wurde ein schlichtes Holzkreuz errichtet. Seit Anfang der sechziger Jahre finden an diesem Ort jährlich Gedenkfeiern von Vertretern der Öffentlichkeit und Schülern der Rudolf-Hennig-Schule Brünlos statt. Zum 20jährigen Gedenken 1965 wurde ein von dem Brünloser Gerhard Lichtenberger geschnitztes Holzkreuz enthüllt. Die Anlage wurde durch Brünloser Bürger, Schüler sowie Kinder von Ferienlagern liebevoll gepflegt. Eine Gedenktafel sowie ein Stein mit dem Logo des Bundes der Antifaschisten (VVN-BdA), Blumenschmuck und eine einfache Eingrenzung aus Holzstämmen ergänzten den ehrenvollen Platz. In den letzten Jahren wurde die Gedenkstätte mehrmals von Unbekannten geschändet, indem die Gedenktafel und das Holzkreuz abgesägt und weggebracht wurden.

Aus Anlass des 70. Jahrestages der Ermordung von Gerta Uhlig am 22.4.2015 wurde durch die  Initiative des Brünloser Ortschaftsrates und die finanzielle Unterstützung der Stadt Zwönitz die Gedenkstätte vom Zwönitzer Bauhof neu gestaltet,

Ein von der Steinmetzfirma Scheunert in Stollberg gestifteter Granitblock mit der Aufschrift „Gerta Uhlig – am 22.4.1945 von der Wehrmacht erschossen wurde aufgestellt bei einer würdigen Feier an die Öffentlichkeit übergeben.

Das Kabeljournal hat davon berichtet: http://www.kabeljournal.de

Die Gedenkstätte ist ein eindringlicher Ort der Erinnerung und der Mahnung gegen das Vergessen: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

 

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